Was bedeutet Epochenunterricht?

Epochenunterricht ist eine besondere Form der Stundenplangestaltung. In einer Epoche wird über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen der Schulstoff den Schülern intensiv dargeboten.

Jedes Schuljahr werden Sachepochen und Formenzeichnen angeboten.

Formenzeichen

Das Formenzeichnen ist eine Epoche, die im bildnerischen Bereich jeder Klassenstufe die jeweils verfügbarer werdenden Kräfte des Kindes beansprucht und fördert. Ein pädagogischer Kunstgriff ist die Angabe Rudolf Steiners, Form und Farbe in der pädagogischen Arbeit zu trennen. Dies lässt die Kinder schon in der ersten Klasse einerseits beim Wasserfarbenmalen in reines Farbempfinden eintauchen und trägt  andererseits im Zeichnen der geraden und gerundeten Linien zur Ausbildung einer geschickten Hand sowie eines wachsamen Auges bei. Daher wird mit einer Formenzeichenepoche das Schreiben vorbereitet. Zu ergänzende Spiegelformen regen in der zweiten Klasse die Hirntätigkeit an, was auch in der dritten und vierten Klasse durch freie Symmetrien und sich überschneidende Flechtbandmuster weiter gefördert werden soll.

Sachepoche am Beispiel der Ackerbauepoche

Jedes Jahr beschäftigt sich die 3. Klasse mit dem Thema "vom Korn zum Brot". Die Kinder lernen über die verschiedenen Getreidearten. Anschließend bearbeiten die Kinder händisch ein Feld und säen biologisches Wintergetreide.

Die 4. Klasse bastelt fr die 3. Klasse eine Vogelscheuche, die das Feld beschützt. Zu Schulbeginn ernten die Kinder das Getreide und drechen es händisch unter Anleitung von bauern. Dazu fahren die Kinder ins Freilichmuseum Stehrerhof zu den Druschwochen. Das Korn wird zu Mehl gemahlen und anschließend zu Brot verarbeitet.

Nicht aus nostalgischen Gründen werden alle diese Arbeiten mit der Hand gemacht, sondern um den Kindern den lebendigen Zusammenhang von Mensch, natur und Arbeit näher zu bringen. Achtung vor der Arbeit und Dankbarkeit gegenüber der Natur soll in ihnen geweckt werden.